1. In der Demokratie ist die Bürgergesellschaft ein wichtiger Pfeiler. Es werden die vielfältigen Meinungen und Interessen gewährleistet. In einem freien Austausch der freien Meinungen muss nach den besten Lösungen für die Einzelne Person aber auch für die gesellschaftliche Gemeinschaft angestrebt werden. Diese Möglichkeit der freien Meinungsäußerung durch Gewerkschaften trägt nicht nur zur Meinungsvielfalt in der Gesellschaft bei, sondern auch dazu, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besser informiert sind und ihre Interessen besser vertreten können.

2. Zur freien Meinungsbildung gehört dir Möglichkeit der Gewerkschaften ihre Meinungen und Positionen in Schrift, Wort und Bild auch Digital frei zu äußern. Es ist wichtig, gewerkschaftliche Plattformen zu schaffen, wo der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern grenzübergreifend stattfinden kann. Somit kann der demokratiebildende Potenziell der Gewerkschaften auch eine internationale Bedeutung erlangen.

3. Dazu müssen die Gewerkschaften die Möglichkeiten haben die politischen, sozialen, ökologischen und ökonomischen sowie die beruflichen Bildungsmaßnahmen ihrer Mitglieder mitzugestalten und selbst eigene Bildungsveranstaltungen durchführen können. Die Gewerkschaften müssen ebenfalls in der Lage sein, ihre Mitglieder über aktuelle rechtliche und arbeitsbezogene Entwicklungen zu informieren, um «Hilfe zur Selbsthilfe» zu ermöglichen.

4. Für Gewerkschaften ist die Partizipation/Beteiligung/ Mitbestimmung auf allen Ebenen

• Politik
• Administration/Land
• Kommune
• Betrieb

unabdingbar. Die demokratische Vertretung durch Gewerkschaften auf allen Ebenen ermöglicht das effektive Mitmachen im politischen Prozess, um die Interessen der Beschäftigten zu schützen. Dabei ist eine enge Verknüpfung zwischen den verschiedenen Ebenen – von der Politik über die kommunale Ebene hin zum dem Betrieb – entscheidend, um eine demokratische Mitbestimmung sicherzustellen.

5. Die Beteiligungsmöglichkeiten können jeweils unterschiedlich strukturiert/ausgestaltet sein, wichtig ist, dass Gewerkschaften gehört werden und sie eine realistische Chance haben ihre Interessen erfolgreich zu vertreten und durchzusetzen. Dies kann durch eine zahlreiche und starke Gewerkschaftsbewegung, die in politische Entscheidungsprozesse eingebunden ist, erreicht werden.

6. In einer demokratischen Gesellschaft muss ein Gleichgewicht zwischen Kapital und Arbeit erreicht werden können. Dazu gehört das Koalitionsrecht, also der Zusammenschluss der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Gewerkschaften und der Zusammenschluss von Unternehmen zu Unternehmensverbänden. Zur Gleichheit gehört auch das Recht des Streiks. Streiks sind ein demokratisches Instrument, das es den Beschäftigten ermöglicht, ihre Interessen zu artikulieren und Verhandlungen auf Augenhöhe mit den Arbeitgebern zu führen, um gerechte Arbeitsbedingungen und Löhne zu erzielen.

7. Gewerkschaften sind entstanden um die Konkurrenz der Einzelnen untereinander zu beseitigen und in Gemeinschaft ihre Interessen gegenüber den Unternehmen stärker zu vertreten. Dieser solidarische Gedanke erstreckt sich nicht nur auf das Unternehmen, sondern auch in Gemeinschaft mit anderen Gewerkschaften über Ländergrenzen hinaus. Durch diese grenzüberschreitende Solidarität können Gewerkschaften in einer zunehmenden globalisierten Welt gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen, faire Löhne und soziale Gerechtigkeit kämpfen, unabhängig von nationalen Grenzen und im Bewusstsein, dass die Stärke der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ihrer Einheit liegt.

8. Die Gewerkschaften setzen sich dafür ein, dass in unseren Reihen jedes Mitglied unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sozialem Status usw. gleiche Rechte hat. Sie kämpfen auch dafür, dass diese Prinzipien der Gleichberechtigung und Chancengleichheit in der demokratischen Gesellschaft allgemein verwirklicht werden. Die Gewerkschaften streben eine inklusive und gerechte Gesellschaft an, in der Vielfalt geachtet wird und Diskriminierung keinen Platz hat.

9. Gewerkschaften selbst sind demokratisch konstituiert. Ihre Mitglieder haben die Möglichkeit über ihre gewerkschaftspolitische Führung mitzuentscheiden. Die Wahl der Führung in den Gewerkschaften erfolgt demokratisch und transparent. Dieser demokratische Prozess gewährleistet, dass die Führung der Gewerkschaften den Interessen und Bedürfnissen der Mitglieder verpflichtet ist und ihre Anliegen effektiv vertritt.

10. Gewerkschaften sind seit ihrem Bestehen gegen Krieg! Gewerkschaften verstehen, dass der Kampf für soziale Gerechtigkeit eng mit dem Streben nach Freiheit und Frieden verbunden ist. Sie zeigen Solidarität mit Menschen, die unter Unterdrückung und Krieg leiden müssen und leisten praktische Unterstützung, sei es durch finanzielle Hilfe, soziale Kampagnen oder den Austausch bewährter Praktiken und Erfahrungen.